08.02.2018
Wieder in Chile
Ab Baja Caracoles nehmen wir die Ruta 39 zum Paso Raballo, dem südlichsten Grenzübergang nach Chile. Eine gute Entscheidung. Wir kommen durch wirklich schöne Landschaft. (Dank an Jürgen für den Tipp). Leider ist es für die Jahreszeit ungewöhnlich kalt geworden.
Nicht weit hinter dem Grenzübergang liegt der erste Campingplatz im Park Patagonia. Das ist ein privater Park der Umweltstiftung Conservacion Patagonia (Leitung Kris McDivitt, Frau von Douglas Tompkins) und spätestens am Infocenter merkt man das dann auch. Allerdings weniger an der Qualität und dem Umfang der Informationen, sondern eher an den pompösen Bauten.

10.2. – 11.2.2018
NP Tamango
Wieder in Chile sind wir nach einem Einkaufstop in Cochrane in den Nationalpark Tamango gefahren. Die Sonne scheint wieder und das genießen wir dort. Wir machen eine kleine Wanderung im Park.

12.2.2018
Carretera Austral
Wir fahren die Carretera Austral Richtung Norden. Alles auf Schotterpiste, mal üble Wellblechstrecke, mal recht eng und immer staubig. Zunächst geht es am Rio Baker entlang, der uns mit seiner wechselnder Wasserfarbe (alle Variationen von türkis) fasziniert. Unser Ziel ist Puerto Tranquilo.

13.02.2018
Puerto Tranquilo
Puerto Tranquilo ist überhaupt nicht tranquilo. Es ist Hauptreisezeit und der Ort wirkt überfüllt. An beiden Ortausgängen sitzen haufenweise Tramper. Die Lebensmittläden wirken leergekauft, Brot ist an beiden Tagen nicht zu kriegen. Eigentlich wollten wir von hier aus einen Ausflug in die Bucht San Rafael buchen, aber die sind für die nächste Woche bereits ausgebucht. So lange wollen wir nicht warten. Wir machen den Bootsausflug zu den Marmorkapellen und fahren dann gleich weiter in Valle Exploradores. Leider muss ich feststellen, dass mein Kameraobjektiv wohl hin ist.

13.02.-14.02.2018
Valle Exploradores
Klingt spannender als es dann ist, aber es gibt schöne Ausblicke auf Gletscher und einen ruhigen Übernachtungsplatz am Fluss. Nur ein paar Kühe sind irritiert und wohl etwas genervt, dass wir auf ihrer Wiese stehen.

16.2.2018
Am Lago General Carretera
Wir fahren ein Stück zurück. Der Plan ist, ein Zwischenstopp am Lago General Carretera in Puerto Guadal, dann die kurvige Straße am See entlang nach Chile Chico, von dort einen Abstecher in den NP Jeinemeni und anschließend per Fähre über den See nach Puerto Ibanez und von dort wieder weiter auf die Carretera. Klappt auch fast alles. Leider ist Fähre bereits für die gesamte nächste Woche ausgebucht. Man sagt uns aber, wir könnten versuchen am Montag auf die Warteliste für die Nachmittagsfähre zu kommen. Wir müssten dann um 14:00 Uhr dort sein. Wir haben noch Hoffnung…

17.02. – 18.02.2018
NP Lago Jeinemeni
Auf dem Weg in den NP gibt es einen Rundwanderweg, den wir z.T. laufen. Das Valle Lunar und der Blick von dort herunter sind bei bestem Wetter in alle Richtungen sehr schön. Dann fahren wir weiter an den See Jeinemeni. Entgegen der Wetterprognose gibt es leider etwas Regen, aber am Nachmittag hört es wieder auf und wir laufen noch etwas am Ufer entlang. Von hier aus könnte man weiter in den NP Patagonia laufen, was derzeit nicht geht, da man durch einen Fluss muss, der momentan einen zu hohen Wasserstand hat.

19.02.2018
Chile Chico
Wir hoffen auf einen Fährplatz und sind rechtzeitig im Fährbüro. Dort wird uns mitgeteilt, dass die Fähre sehr klein ist und nur kleine Autos auf die Warteliste kommen. Das hätte man uns auch schon am Freitag sagen können … Wir beschließen nicht auf das Wartelistenglück am nächsten Morgen oder den nächsten Tagen zu hoffen, sondern greifen zu Plan B, d.h. wir fahren auf der argentinischen Seite um den See. Das bedeutet dann zwar zwei Grenzübergange, aber auch einmal wieder gut Essen gehen in Los Antigous. Wir kennen das Lokal noch von meinem Geburtstagsessen.
Am nächsten Mittag sind wir in Puerto Ibanez und fahren nach Cerro Castillo. Ein Ort der uns nicht wirklich umhaut. Wieder jede Menge Backpacker und Tramper. Ab und an nehmen wir auch jemanden mit. Zuletzt einen chilenischen Studenten, der uns erzählt hat, dass Trampen hier recht normal und anerkannt ist. Wir bleiben zwar über Nacht in Cerro Castillo, aber nur aus strategischen Gründen. Wir wollen am nächsten Tag früh den Campingplatz in Coyhaique erreichen, weil wir damit rechnen, dass es dort voll wird. Das ist dann am Nachmittag auch so.

20.02.-23.02.2018
Coyhaique
Hier bleiben wir erstmal, um Wäsche zu waschen, Wasser zu tanken, die Fähren zu buchen und kleinere Wartungsarbeiten am Auto durchzuführen. Die Fähren zu buchen gestaltet sich unerwartet schwierig, weil die Betreiber einer Ersatzfähre für den – durch einen Erdrutsch im Dezember – blockierten Carreteraabschnitt jetzt noch nicht wissen, ob sie auch im März (also in einer Woche!) fahren. Ihr Vertrag läuft nur bis Ende Februar, Buchungen für März sind also nicht möglich.

24.02. und 25.02.1018
Puerto Cisnes
Auf unserem Weg Richtung Norden haben wir Puerto Cisnes angefahren. Das Wetter war etwas regnerisch und nebelig, aber der Ort dadurch auch irgendwie malerisch. Dort gibt es ein Büro der Fährgesellschaft, in dem wir erneut nach der aktuellen Situation und Buchungsmöglichkeiten für die Ersatzfähre fragen. Wieder andere Auskünfte. Von daher beschließen wir einfach nach Puerto Raul Marin Balmaceda zu fahren und die Sache vor Ort zu klären. Notfalls müssen wir dort warten oder 70 km Schotterpiste zurück und dann doch auf der Straße weiter.
Wir bleiben zwei Nächte am Strand in dem ruhigen Örtchen.

26.02. und 27.02.2018
NP Queulat
Wir kommen bei bestem Wetter und noch gut gelaunt im Nationalpark Queulat an. Als erstes wollen wir den Rundweg Bosque encantado im Nationalpark machen. Laut Reiseführer ca. 1,5 Stunden. Als wir am Eingang stehen heißt es nur noch 0,5 Std. (850 m). Der Weg wurde gekürzt, der Eintritt ist derselbe. Wenn der Ranger uns nicht erklärt hatte, dass das Ticket auch für den anderen Teil des Nationalparks gilt, hätten wir vielleicht darauf verzichtet, was wiederum schade gewesen wäre. Er geht durch Regenwald und ist wirklich sehr schön – nur eben kurz.
Danach fahren wir weiter in den anderen Teil des Parks. Hier wollen wir campen. Das sei nicht möglich wird uns erklärt, weil unser Auto zu groß für den Campingplatz ist. Nach einigen Verhandlungen und Bettelei erlaubt uns der Ranger auf dem Parkplatz zu übernachten. Wir sind müde und haben heute keine Lust mehr noch zum Aussichtspunkt für den hängenden Gletscher (Ventisquero Colgante) aufzubrechen (ca. 3 Std. in- und zurück). Wir schaffen es nur zu dem Mirador hinter dem Parkplatz – auch schön. Der hängende Gletscher sieht im Abendlicht toll aus.
Um 17:00 Uhr müssen dann alle raus aus dem Park -außer den Campern auf dem Campingplatz. Derselbe Parkranger mit dem wir verhandelt haben, kommt vorbei und meint wir müssten auch fahren. Neue Verhandlungen… Am Ende dürfen wir bleiben und versprechen den Park am nächsten Tag gegen Mittag zu verlassen. Vorher haben wir uns noch auf einen sehr matschigen Aufstieg zum Aussichtspunkt gemacht. Das Ganze hat sich nicht wirklich gelohnt. Die Aussicht war kaum besser als vom Mirador hinter dem Parkplatz und das Licht war zu dieser Zeit eher ungünstig. Als wir dann, wie versprochen gegen Mittag rausgefahren sind, hatte ein anderer Ranger Dienst. Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir mit unserem großen Wohnmobil gar nicht hätten reinfahren dürfen. Eine eher unnütze Information, da wir rausfuhren… Wir hoffen, der nette Kollege vom Vortag hat keinen auf den Deckel bekommen.
Alles in allem war die Landschaft schon beeindruckend, aber die Parkverwaltung vor Ort anstrengend bis nervig und der Wanderweg in einem sehr schlechten Zustand.

28.02.2018
Ersatz-Fähre nach Chaiten
Wir fahren gespannt nach Puerto Raul Marin Balmaceda, dem Fährort für die Ersatzfähre.
Der Weg ist zwar Schotterpister, aber landschaftlich sehr schön. Die Piste wirkt, als sei sie gerade frisch durch den üppigen Regenwald gefräst worden. Besonders spannend – und vor allem eng – wird es auf einer kleinen Flussfähre. Das war Zentimeterarbeit mit eingeklappten Spiegeln.
Um 14:30 Uhr sind wir dann in Puerto Raul Marin Balmaceda und die Fähre liegt am Anleger. Die erste Auskunft vor Ort lautet: Heute wird das nichts mehr. Als wir dann nach dem Ticketbüro fragen, werden wir an eine Dame weiter verwiesen, die uns gleich auf die Fähre lotst. Die ist recht leer und legt um 15:00 Uhr ab. Perfekt.

01.03.2018
Chaiten
Wir kommen mitten in der Nacht in Chaiten an und suchen uns im Dunkeln einen Stellplatz für den Rest der Nacht. Chaiten ist vor 10 Jahren wegen eins Vulkanausbruchs evakuiert und teilweise zerstört worden. Man sieht die Auswirkungen dem Ort kaum noch an. Allerdings dann im Umland umso deutlicher. In dem Ort selbst sind uns die breiten Straßen aufgefallen. Es gab selbst mit unserem großen Auto nirgends ein Parkproblem.

01.03. – 05.03.2018
Park Pumalin
Der private Park Pumalin gilt als einer der größten privaten Naturschutzgebiete und gleichzeitig auch einer mit den schönsten Campingplätzen. Und das stimmt. Auch die Wanderwege dort sind wirklich schön angelegt und gepflegt. Einziger Wermutstropfen: Die kalten Duschen.
Besonders beeindruckend sind die Alercen. Sehr alte (ca. 3000 Jahre) große, Bäume.

Am 5.3.2018 nehmen die Fähre nach Hornopiren.

06.03.2018
An der Küste
Wir fahren bei bestem Wetter die Küste entlang. Neben offenen Schiffswerften gibt es jede Menge schöne Ausblicke und Küstenabschnitte, aber auch viele Muschelzucht- und Fischfarmen.

08.03.2018
Cochamo
Ein Reisender hat uns mal ganz begeistert von dem Cochamo-Tal erzählt. Es gibt dort bis zu 1000 m hohe vertikale Granitwände und uralte Wälder auf dem Weg dorthin. Von daher wollen wir in Cochamo einen Zwischenstopp machen und uns nach Wander- und Übernachtungsmöglichkeiten ins Tal erkundigen. Das haben wir auch, aber die Wanderung dann angesichts der schlechten Wetterprognose dann doch nicht gemacht. Stattdessen sind wir weiter nach Puerto Varas.

08.03.-11.03.2018
Puerto Varas
Dort haben wir uns drei Tage in einem Hostel einquartiert, weil es dort keinen Campingplatz (für uns) gibt. Puerto Varas ist ein vergleichsweise hübscher Ort mit vielen, alten Holzschindelhäusern. Es regnet ausgiebig.

11.03.2018
Frutillar
Ebenfalls am Lago LLanquihue mit tollem Blick auf den Vulkan Osorno liegt Frutillar. Den Blick auf den Osorno haben wir allerdings wetterbedingt gerade nicht. Dafür schauen wir auf ein kleines, feines Konzerthaus, das an bzw. in den See gebaut wurde. Es hat eine Glasfront zum See, so dass bei entsprechendem Wetter, der See und Vulkan Osorno als Kulisse dienen können. Gut gemacht, finden wir.

13.03. – 16.03.2018
Chiloé
Die Insel Chiloé wird nach einer kurzen Fährfahrt erreicht. Der erste größere Ort ist Ancud. Sehr schön hin zum Pacific gelegen. Wir haben die tolle Aussicht zwei Tage genossen und hier mal wieder eingekauft. Wir sind dann über Castro bis zum südlichen Ende der Insel gefahren. Den Nationalpark Chiloe mussten wir leider wetter- und fährfahrplanbedingt streichen. Hier in Quellon beginnt (oder endet) die Panamericana. Von hier geht auch einmal pro Woche eine Fähre rüber nach Chaiten. Die wollten wir nehmen. Leider hatte sie 24 Stunden Verspätung weil sie hinter ein paar Inseln abwettern mußte. Wir haben derzeit in Quellon abgewettert. Diese Fähre hat nur eine Einfahrt. Die kleinen Autos können auf der Fähre wenden – wir mussten Rückwärts den Anleger runter…

17.03. – 19.03.2018
Futaleufú
Der kleine Ort an der argentinischen Grenze ist das Paradies für alle Wildwassersportler. Karin hat sich auch gleich zu einer Raftingtour angemeldet (na ja, sie hat schon etwas gezögert nachdem sie die Reklamevideos gesehen hatte). Wir sind dann weiter nach Argentinien. Berichte dann bald unter Argentinien 3.

27.3.2018
Kurz vor Santiago (Chile)
Nachdem wir ein Stück in Argentinien gen Norden unterwegs waren, sind wir wieder auf die chilenische Seite gewechselt. Auf unserem Weg haben wir bei Trevlin auf einem wirklich sehr, sehr gutem Campingplatz (Eco Camping Vinas Nant y Falls) und in El Bolson Zwischenstopps eingelegt. Danach sind wir die Route der sieben Seen entlang der chilenischen Grenze und in den Nationalpark Lanin gefahren. Leider war das Wetter teilweise regenerisch, so dass wir nicht immer gute Sicht hatten. Der Grund für unseren erneuten Wechsel nach Chile sind die schlechten Pisten in Argentinien, die zu unserem nächsten Ziel, die Gegend um Mendoza, führen. Leider haben wir jetzt erst bemerkt, dass nächstes Wochenende Ostern ist. In Mendoza gibt es dann viele Konzerte in Weinkellern etc. Mendoza ist vollkomen ausgebucht :(
Daher haben wir unsere Pläne erneut geändert und planen jetzt weiter in Chile Richtung Norden zu fahren, das Elqui-Tal zu besuchen (haben wir auf dem Hinweg ausgelassen) und einen der höchsten Andenpässe (4775 m, sagt unser Reiseführer) zu nehmen.
Allen schon mal frohe Ostern!

Ostern in Elqui Tal